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Apparativ – Ja oder Nein?

Erinnern Sie sich gern an ihre Schulzeit und dabei vor allem an Chemie oder Physik??? Als Kosmetikerinnen kommen wir in unserer Arbeit keinesfalls am nötigen Grundlagenwissen in diesen Bereichen vorbei. Wie selbstverständlich benutzen wir tagtäglich Produkte, Wirkstoffe und auch apparative Geräte, deren Wirkung sich chemisch und/oder physikalisch erklären lassen. Neben der Grundausstattung eines Kosmetikinstituts halten auch immer häufiger moderne Behandlungsgeräte Einzug. Manche Kosmetikinstitute spezialisieren sich sogar auf apparative Anwendungen. Daher ist es wichtig, die Wirkungsweise der Geräte, die am Menschen zur Anwendung kommen, genau zu kennen. Und dies egal, ob es um die altbekannte Grundausstattung geht oder um moderne neue Behandlungsgeräte. Unabhängig davon existieren da auch gewiss noch einige etwas in Vergessenheit geratene apparative kosmetische Helferlein.

Vor dem Kauf von Geräten gibt es neben der Klärung der Kosten noch eine Vielzahl anderer Fragen. Häufig taucht aber eine Frage gerade bei der Anschaffung von neuen modernen Geräten immer wieder auf: „Darf ich das Gerät als Kosmetikerin überhaupt anwenden?“

Als Rechtsgrundlage ist das nunmehr bereits seit einigen Jahren geltende Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG) zu beachten. Für die kosmetischen Anwendungen sind vor allem die §§ 3 und 5 relevant. Der § 3 sagt aus, dass nur solche Geräte zu kosmetischen Zwecken betrieben werden dürfen, welche die Anforderungen einhalten, die in einer Rechtsverordnung nach § 5 festgelegt werden. Die Rechtsverordnung für den kosmetischen Bereich existiert jedoch bis heute nicht. Ob dies als gut oder schlecht anzusehen ist, sei vorerst dahin gestellt.

Wer die Anschaffung eines Neugerätes erwägt und sich über die kosmetische Anwendbarkeit nicht sicher ist, sollte sich vom Hersteller ausführlich über die Grundlagen, Wirkungsweisen, Indikationen und Kontraindikationen aufklären lassen. Fragen Sie nach Sicherheitskennzeichen, Zertifizierungen, Schulungen, Kundendienst, Referenzen und nach der Abgrenzung des kosmetischen vom medizinischen Einsatz.