Die Wechseljahre (3)

Hormonsubstitution

Die Wechseljahre stellen keine Krankheit dar und viele Frauen meinen, die Begleitsymptome in Kauf nehmen zu müssen. Nicht krank zu sein, bedeutet jedoch nicht, dass die Symptome nicht behandlungsbedürftig wären.
Die herkömmliche viele Jahrzehnte angewandte Hormonersatztherapie hat einen schlechten Ruf und dies auf Basis der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Recht. Die orale Gabe von hochdosiertem Östrogen und synthetischen Gestagenen geht mit einem hohen Brustkrebsrisiko einher. Durch die orale Verabreichung unnatürlicher, nicht körperidentischer Hormone entstehen weitere Risiken, wie z. B. Leber- und Gefäßschädigung sowie eine erhöhte Thrombose-/Lungenemboliegefahr.
Die Hormongabe an und für sich ist jedoch nicht schlecht für den Körper. Östrogen in Form von Creme oder Gel über die Haut angewandt (transdermal) umgeht die Probleme der oralen Substitution. Zum Vergleich, transdermal reicht ca. ein Vierzigstel der oralen Östrogendosis aus, um den benötigten Wirkspiegel im Blut wieder herzustellen. Statt synthetischer Gestagene wird heute als Alternative natürliches Progesteron angewandt. Dies schützt die Gebärmutter und hat viele positive Auswirkungen auf Körpergewebe inkl. dem Gehirn.
Wir leben in einer Bio-geprägten Zeit. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Frauen sich alternativ auch zu phytotherapeutischen Wegen informieren. Es gibt einige Pflanzen, die aufgrund ihrer Phytohormone für den „Wechsel“ interessant sind. Ob in der Drogerie nebenan oder in Online-Shops, schnell finden sich hochangepriesene Präparate. Weniger bekannt ist, ohne intakte Darmflora können diese Stoffe nicht aufgenommen werden. Ca. 30% der „westlichen“ Frauen sind nicht in der Lage, die relevanten Vorstufen aus Rotklee und Soja aufzuschließen. Wir empfehlen bei Interesse, auf Selbstversuche zu verzichten und sich erst gut auf diesem Gebiet schulen zu lassen.